Exkursionswoche der 10. Klassen an der Oberschule Weinböhla
Raus aus dem Klassenzimmer, vor Ort hautnah erleben, begreifen und in Erinnerung behalten – dies waren die Ziele der Lehrer und Lehrerinnen der Oberschule Weinböhla als sie erstmalig eine Exkursionswoche für die 10.Klassen zusammenstellten.
So wurde im Fach Biologie mit Frau Raubach der Forstbotanische Garten in Tharandt besucht. Hier gab es botanische Besonderheiten zu bestaunen, wie etwa den Kuchenbaum, dessen abgefallene Blätter tatsächlich nach Kuchen riechen. Wissenswertes wurde zur Herkunft und Verbreitung verschiedener Bäume, zu ihrer Gefährdung sowie zum Thema Nachhaltigkeit vermittelt.
Auf Schusters Rappen waren die Klassen 10 a und c unter Leitung von Frau Kalms und Frau Markert unterwegs. Ihre Wanderung führte auf den Pfaffenstein, da hier auf engstem Raum eine besondere geologische Formenvielfalt zu bestaunen ist: bizarre Felsformationen, die Felsnadel der Barbarine, Opferkessel und Höhlen. Die Wanderung auf dem einstigen Meeresboden des Kreidemeeres versetzte die Schüler, trotz Anstrengung, immer wieder in Staunen. Wissbegierig lauschten sie ihren Lehrerinnen. Die herrlichen Ausblicke auf die umliegenden Tafelberge genossen die Schüler bei einem zünftigen Picknick. Leider musste aufgrund des Starkregens ab Wochenmitte für die Klasse 10 b ein Alternativprogramm in der Schule stattfinden.
In Pirna – Sonnenstein begegnete den Schülern ein trauriges, dunkles Kapitel der sächsischen Vergangenheit. Sie besichtigten mit ihren Fachlehrern Frau Flurschütz und Herrn Kläber die Gedenkstätte Pirna Sonnenstein, eine ehemalige Heil – und Pflegeanstalt, in der die Nationalsozialisten psychisch Kranke und geistig behinderte Menschen, aber auch Häftlinge aus Konzentrationslagern umbrachten. Nach einem Vortrag und einer Führung durch die Gedenkstätte, beschäftigten sich die Schüler mit dem Schicksal eines Ermordeten näher. In kleinen Vorträgen berichteten sie ihren Mitschülern vom Leben dieser Opfer und gestalteten in Erinnerung an sie eine Gedenktafel.
Das Leben endlich ist und der Umgang mit dem Tod zum Leben gehört, ist jungen Menschen häufig noch nicht bewusst. Im Rahmen des Lernbereichs „Altern, Sterben und Tod“ setzten sich die Schüler bereits mit dieser Thematik auseinander und besuchten nun mit ihrer Religionslehrerin Frau Müller und dem Ethiklehrer Herrn Wandt das Krematorium Meißen. Dort wurde den Jugendlichen erklärt, welche Schritte und Arbeiten mit einem Sterbefall verbunden sind und wie eine Bestattung abläuft. Im Anschluss daran wurde eine Führung im Krematorium Meißen durchgeführt.
Eine anstrengende, informative, aber vor allem unvergessliche Woche neigt sich damit ihrem Ende. Ein Dankeschön allen Schülern, die uns bekräftigen, Schule außerhalb des Klassenzimmers erlebbar zu machen und allen beteiligten Lehrern, die dafür unbezahlte Überstunden in Kauf nahmen.
Susanne Markert