Meine Meinung… …zu 25 Jahre Gemeindezusammenschluss

Gern möchte ich an den Zusammenschluss unserer vorher selbstständigen Gemeinden Ockrilla, Gröbern mit Jessen, Großdobritz mit Buschhaus und Niederau (einschließlich von Oberau und Gohlis) erinnern.

Die offizielle Geburtsstunde der neuen, größeren Gemeinde Niederau war zwar der 01.01.1994, aber dieser Zusammenschluss war mit der Gemeinderatswahl im Mai 1994 erst perfekt. Seit dieser Wahl und auch der weiteren 5 Gemeinderatswahlen waren immer alle Orte im Rat vertreten. Dies sah und sehe ich als größten Garant, dass die Probleme und Hinweise auf kurzem Weg in die Arbeit des Gemeinderates einfließen konnten.
Ich konnte diese 25 Jahre Einigungsprozess komplett mit begleiten, erst als Gemeinderat und ab 2010 als Bürgermeister.

Mit berechtigtem Stolz können die verantwortlichen Gemeinderäte aller Wahlperioden aber auch die Bürger unserer Gemeinde auf diese 25 Jahre zurückblicken.

Eine gleichmäßige Entwicklung aller Ortsteile war das Ansinnen der Verantwortlichen und ich glaube, wir haben uns alle zusammen gleich und gut entwickelt.
Leider war es nicht möglich, in jedem Ort eine Feuerwehr zu halten, eine Kindereinrichtung offen zu halten. Hier mussten auch wir uns den vorhandenen Mitteln beugen und effizient für die ganze Gemeinde entscheiden.

Die Förderung von Vereinen, den Stützen unseres gesellschaftlichen Lebens, war uns stets wichtig. Es entstanden Vereinsgebäude in Oberau, Gröbern und Jessen, der Ausbau des ehemaligen Holzhandels in Ockrilla wurde gerate beendet und steht den Ockrillaern und ihren Gästen jetzt zur Verfügung.
Dies war nur durch die aktive Mithilfe und zu großem Teil unter „Federführung“ der Vereine vor Ort möglich und führte zu einer so hohen Dichte an Vereinshäusern in unserer Gemeinde. Vielen Dank den engagierten Helfern.

Das es zurzeit in unserer Gemeinde keinen ausschließlichen Jugendclub mehr gibt, ist unbefriedigend hat aber mehrere objektive Gründe. Es wird eine gemeinschaftliche Lösung zu suchen sein, um unseren Jugendlichen wieder ein Domizil anbieten zu können.

Das sich die Infrastruktur in unserer Gemeinde gleichmäßig und gut entwickelt hat, sieht man auch an den Anschlussgrad von nahe zu 100 % beim Trinkwasser und rund 97 % beim Abwasseranschluss.
Mit wenigen Ausnahmen ist unser gemeindeeigenes Straßennetz in Ordnung.
Schwerpunkte liegen derzeit im Bereich „Ring der Einheit“ und „Teichstraße“ in Niederau, eine umfassende Aufgabe für den neuen Gemeinderat.

Die Stabilisierung unserer Einwohnerzahl bei rund 4.000 hat viel mit dem Wunsch zu tun, sich in Niederau niederzulassen oder in Niederau zu verbleiben.
Die Bereitstellung von Bauland oder Mietswohnungen ist nicht immer leicht, hat sich auch auf die verkehrstechnisch optimalere Ortslage Niederau spezialisiert.
Lückenbebauung und Ausbau wird vom Gemeinderat natürlich auch in unseren anderen Ortsteilen begrüßt und unterstützt.

In alle den 25 Jahren war sich der Gemeinderat einig, dass das Ehrenamt und hier vorangestellt die Feuerwehr in unserer Gemeinde die tragende Säule des gesellschaftlichen Miteinander ist.
Ob im sportlichen oder im kulturellen Bereich, bei der Feuerwehr oder anderer Rettungsdienste, als Klassen- oder Elternsprecher ohne das Engagement vieler hunderter Bürger unserer Gemeinde, wäre das Leben in unseren Orten leerer, unvollständiger und auch unsicherer.
Die Förderung jeglichen Ehrenamtes wird auch in Zukunft die Arbeit von Bürgermeister, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung bestimmen.
Helfen Sie mit, jeder an seinem Platz, unsere Gemeinde weiter zu entwickeln, damit es uns auch in Zukunft gefällt, in Niederau zu wohnen und zu leben.

Da wo die Verantwortung etwas „höher angebunden“ ist, ob beim Breitbandausbau, den Fuß- und Radwegebau, dem ÖPNV oder auch der ländlichen Versorgung, wird es unsere Arbeit sein, stetig zu mahnen und nach Lösungen zu suchen.

Auf weitere erfolgreiche Jahre in unserer Gemeinde Niederau mit seinen schönen Ortsteilen.

Ihr Bürgermeister

Steffen Sang

Niederau, 12.06.2019