Meine Meinung… …zu einer Niederauer Oberschule
Ich glaube wir sind uns alle einig, dass eine Gemeinde wie Niederau mit rund 4000 Einwohnern eine Oberschule braucht.
Hier geht es um kurze Schulwege, längeres gemeinsames Lernen, die Stärkung unseres Vereinslebens und bis hin zum Nachwuchs für unsere Feuerwehr.
Bis 2007 hatte die Gemeinde Niederau eine Mittelschule (jetzt Oberschule), trotz engagierter Eltern, Lehrern und Gemeinderäten schloss man die Mittelschule.
Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Schüler unserer Grundschule die Oberschule Weinböhla besuchen, aber hier werden die Kapazitäten immer weniger. Da die OS Weinböhla eine 3,5 zügige Oberschule ist, werden im Wechsel 3 oder 4 Klassenstufen 5 gebildet. Im Jahr mit nur drei 5. Klassen entstehen Engpässe vor allem für Niederauer Schüller (so im Schuljahr 2019/2020).
Im Jahr 2018 wurde gemeinsam mit dem Kreisschulamt festgestellt, dass Niederau genügend Schüler hätte, um eine Oberschule zu betreiben.
Umgehend wurden die Möglichkeiten geprüft und dem „alten“ Gemeinderat am 27.11.2018 in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellt.
In Kurzfassung ist folgendes festgestellt worden:
Die ehemalige Mittelschule wäre von den Bedingungen für Quantität und Qualität nicht ausreichend, mögliche Besitzstände sind durch die damalige Schließung erloschen.
Für die rund 150 Hortkinder und 55 Kindergartenkinder müssten zusätzlich neue Gebäude gefunden oder errichtet werden.
Die Kosten einer zweizügigen neuen Oberschule beliefen sich auf rund 8 Mio. €. Die bisherige Sporthalle der Grundschule könnte mit genutzt werden, wenn der Weg Schule – Sporthalle dies zulassen würde.
Die jährlichen Mehrkosten (Finanzierungskosten, Unterhaltung und Abschreibung) für die Gemeinde Niederau beliefen sich zusätzlich auf rund 400 T€ pro Jahr, selbst bei jetzt guter Konjunktur gibt diese Zusatzkosten der Haushalt der Gemeinde Niederau nicht her.
Vom „alten“ Gemeinderat wurde eine Oberschule in freier Trägerschaft angeregt. Diese weitreichende Prüfung sollte jedoch durch den „neuen“ Gemeinderat geprüft und ggfs. vorbereitet werden.
Es ist unabdingbar mit den Eltern der Gemeinde Niederau dazu ins Gespräch zu kommen, immerhin kämen bei einer freien Trägerschaft auf die Eltern pro Kind und Monat Schulgeld zu.
Als Baufläche könnte ich mir die Fläche um die Feuerwehr Niederau vorstellen.
Im zu überarbeitenden Flächennutzungsplan sollte diese Gemeindefläche an der Oberauer Straße baurechtlich zum Mischgebiet gewandelt werden, um hier auch die Möglichkeit eines Schul- und Kindergartenstandortes zu haben.
Das geplante Gymnasium in freier Trägerschaft in Weinböhla könnte ein Vorbild für eine ähnlich geartete Oberschule in Niederau sein.
Persönlich würde ich eine staatliche Oberschule in Niederau haben wollen, aber dafür sind die gegenwärtigen Fördersätze von 60 % zu gering und die Abschreibung auch im kommunalen Baugeschehen eine unüberwindbare Hürde.
Aber vielleicht erkennt auch der Freistaat Sachsen, dass der Öffentliche Personennahverkehr und die Betreuung von Kindern und Jugendlichen vor Ort von kleineren Kommunen allein nicht zu bewältigen sind und Hilfe benötigt wird.
Mit dem neugewählten Gemeinderat werden wir weiter jede Möglichkeit prüfen, um vielleicht doch noch eine Oberschule in unsere Gemeinde zu bekommen.
Ihr Bürgermeister
Niederau, den 04. November 2019