Meine Meinung… …zur Einwohnerentwicklung

Im statistischen Rückblick unserer Gemeinde im Januar – Amtsblatt war die Einwohnerzahl mit 4.003 vermerkt.
Dies ist für mich, neben der steten Entschuldung, eine sehr wichtige und erfreuliche Zahl.

Im ganzen Land spricht man vom demographischen Wandel.
Die Menschen werden (zum Glück) immer älter, viele junge Menschen zieht es vom Land in die Ballungsräume, weil dort Arbeit, Wohnraum, Kinderbetreuung, Kultur, Versorgung und ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr existiert.

Hier im Osten mussten viele junge Menschen in den 1990er Jahren der Arbeit Willen in den Westen gehen, sie bauten in der Regel ihre Familien dort auf (zum Glück kommen einige wieder zurück!).
Es sind also für den ländlichen Raum keine besonders stabilisierenden letzten 25 Jahre.

Dennoch hat es unsere Gemeinde geschafft, sich finanziell (kontinuierlicher Schuldenabbau) und im Bereich der Einwohnerzahl stabiler zu entwickeln, als manch andere ländliche Kommune.

Natürlich hat dies viel mit unserer guten geographischen Lage, eingebettet im „Speckgürtel“
Dresden, Radebeul, Coswig, Weinböhla und Meißen zu tun.

Wir sind auf einem guten Weg, nicht nur eine „Schlafstätte“ der Städte zu sein, nein – mit der konstanten Zahl von rund 330 Gewerbetreibenden in unserer Gemeinde verbergen sich auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen und teils guter Gewerbesteuereinnahmen.
Diese Mittel zur weiteren Entwicklung unserer Orte einzusetzen, ist mein Ziel.

Auch ist es jetzt 25 Jahre her, dass sich die Gemeinden Niederau, Ockrilla, Gröbern und Großdobritz samt ihrer Ortsteile zusammenschlossen.
Die damalige Gemeindegebietsreform ließen nicht viel andere Alternativen zu, die ehemaligen Landkreisgrenzen zu Großenhain und Dresden-Land waren unüberwindbare Barrieren.

Seit 1990 bin ich gewählter Gemeinderat in unserer Gemeinde, habe also diesen Prozess mit begleitet und kann so aus eigener Erfahrung sagen, dass es immer im Interesses der
Gemeinde war, unsere Orte gleichmäßig und gleichberechtigt zu entwickeln.

Ich bedanke mich bei den Bürgern, welche diesen Gemeindezusammenschluss mit umsetzen mussten. Genauso gilt mein Dank den jeweiligen Gemeinderäten, die diese Fusion begleiteten und aus meiner Sicht unsere heute wirtschaftlich, kulturelle und auf sicheren finanziellen Füßen stehende Gemeinde geprägt haben.

Der Freistaat Sachsen finanziert seine Kommunen nach Einwohnerzahlen, für mich zu undifferenziert und vom Ministerpräsidenten Kretschmer wohl erkannt.
Die Unterstützung des ländlichen Raumes ist in aller Munde, Anfänge sind gemacht, aber bitte nachhaltig und vor allem auch nach der Wahl im September fortführen.

Darauf verlassen, dass der ländliche Raum dauerhaft besser finanziell ausgestattet wird, möchte ich mich gegenwärtig noch nicht. Zurzeit gibt es im Land sprudelnde Einnahmen und somit genügend zu verteilen, aber eine Garantie für nur Wachstum gibt es im Kapitalismus nicht.

Wir sollten unsere Einwohnerzahl weiter im Blick haben, sie stabilisieren. Dies erreichen wir nur, wenn unsere Gemeinde so lebenswert bleibt und an manchen Stellen noch zulegen kann.

Ihr Bürgermeister

Niederau, 08.02.2019