Rückblick zum Treffen anlässlich der Planungen eines Tunnels durch den „Kockelsberg“ der Deutschen Bahn in der Gemeinde Niederau

Etwa 20 Anwohner*innen der Gemeinde Niederau und der Bürgermeister Steffen Sang versammelten sich am 19.05.21 in Großdobritz, um sich über den aktuellen Stand sowie Planungen der Deutschen Bahn bezüglich des Ausbaus und Streckenbegradigung der Zugstrecke Dresden–Berlin /Dresden–Leipzig auszutauschen. Dort soll ein etwa zwei Kilometer langer Tunnel aus zwei Röhren entstehen. Hierzu gab es eine Online-Infoveranstaltung der Deutschen Bahn am 13.04.21.

Der Ausbau ist als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 9 (VDE 9) Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes von 1992. Ziel ist es, zusätzliche Kapazitäten für Personen- und Güterzüge zu schaffen und kürzere Fahrzeiten zu ermöglichen. Dafür wird die vorhandene Strecke seit 1993 abschnittsweise ausgebaut und mit Elektronischer Stellwerkstechnik (ESTW) ausgerüstet.1

Durch die Geschwindigkeitserhöhung auf bis zu 200 km/h kann die Fahrzeit auf rund 3 Minuten verkürzt werden. Die Kosten lägen schätzungsweise im dreistelligen Millionen-Bereich. Die nahegelegene Deponie, bei Gröbern, wird nach jetzigen Planungen von dem Tunnelbau nicht berührt.1

Der Tunnel verläuft laut Projektstudien östlich der Deponie, die Bestandsstrecke jetzt noch westlich davon. Er beginnt Richtung Berlin nahe der Grenzstraße in Niederau und endet etwa 550 Meter südlich der Ortschaft Großdobritz.1

Bei dem Treffen waren sich die Anwohner*innen einig, dass die Meinungen und Wünsche der Bürger*innen mit in die Entscheidungen der Planungen bezüglich des Tunnels einzubeziehen sind. Unter anderem sollte das Naherholungsgebiet am Waldbad Oberau und am Gellertberg für alle Fahrzeuge erreichbar bleiben. Landwirte und Grundstücksbesitzer müssten weiterhin ihre Grundstücke erreichen können. In Großdobritz ist noch nicht entschieden ob ein Tunnel oder noch ein zweiter Tunnel angebaut wird. Der geplante jetzige Tunnel würde auf einer Wiese/Feld unter dem Hegelsberg (ca. 500m entfernt vom Sportplatz) in dem Landschaftsschutzgebiet „Friedewald,Moritzburger Teichlandschaft und Lößnitz“ enden bzw. beginnen.

Wichtig sei es alle Bürger*innen der Gemeinde Niederau sowie Priestewitz und deren Ortsteile einzubeziehen.

Zu diesem Thema wird in einer nächsten Sitzung am Mittwoch, den 21.07.21 in Großdobritz (Alter Sportplatz /Unter dem Hegelsberg) weiter beraten und wichtige Eckpunkte werden verschriftlicht. Das Treffen wird unter Einhaltung der Hygienebestimmungen und Vorschriften der aktuellen Sächsischen-Coronaschutz-Verordnung stattfinden.

Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

1 https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/vde9