Deutsche Meisterschaft Bogensport: Dresden erlebt ein dramatisches Finale im Blankbogen
Dresden. Die „Finals 2025“ verwandelten die sächsische Landeshauptstadt in eine pulsierende Sportmetropole und stellten mit über 250.000 Besuchern einen neuen Rekord auf. An den vier Wettkampftagen herrschte in der gesamten Stadt eine grandiose Atmosphäre. Die Menschenmassen pilgerten von einer Sportstätte zur nächsten, um die besten Athletinnen und Athleten Deutschlands anzufeuern. Vor der atemberaubenden Kulisse der Semperoper kämpften die Bogenschützen um Ruhm und Ehre, und das Publikum sorgte für eine elektrisierende Stimmung. Es war ein besonders fesselndes Event, bei dem die Deutsche Meisterschaft im Blankbogen-Team der Herren eines der Highlights darstellte. Das Team des SV Niederau 1891 lieferte sich ein nervenaufreibendes Duell, das die Zuschauer bis zum letzten Pfeil in Atem hielt.
Die Mannschaft, bestehend aus Uwe Lang, Enrico Kabbe und Jan Stollberg, ging eher als Außenseiter in die Qualifikation, zeigte jedoch eine konstante Leistung, die sie überraschend auf den zweiten Platz in der Rangliste katapultierte. Mit 1734 Ringen sicherten sie sich eine vielversprechende Ausgangslage für die Finalrunden. Im Viertelfinale zeigten sie gegen die zweite Mannschaft des SV Kadeltshofen eine souveräne Vorstellung und gewannen klar mit 6:0. Auch das Halbfinale gegen die ETG Wuppertal gestaltete sich nach einem holprigen Start zu ihren Gunsten, und sie zogen mit einem knappen 5:3 ins Finale ein.
Dort wartete am Abend die erste Mannschaft des SV Kadeltshofen, die als klarer Favorit galt und in der Qualifikation sowie den Vorrunden eine beeindruckende Dominanz gezeigt hatte. Der Finalkampf begann denkbar schlecht für die beiden Finalmannschaften, bei sich veränderndem Licht und auffrischendem Wind. Die Schützen von Kadeltshofen kamen mit den veränderten Bedingungen besser zurecht, sodass es schnell 4:0 stand. Doch das Blatt wendete sich in der dritten Passe. Die Favoriten zeigten Nerven, und das Team aus Niederau nutzte diese Chance. Mit einem entscheidenden letzten Pfeil von Uwe Lang, der eine perfekte 10 traf, sicherten sie sich den Satz und verkürzten auf 4:2.
Die vierte Passe geriet zum Nervenkrieg, ein wahres Drama nahm seinen Lauf. Bei beiden Teams lagen die Nerven blank, jeder Schuss war eine Zerreißprobe. Doch es war der SV Niederau 1891, der die Ruhe bewahrte und mit einer konstanten Leistung glänzte. 48 Ringe feuerten sie ab, während die Gegner aus Kadeltshofen bei 42 Ringen hängen blieben. Der Ausgleich zum 4:4 war geschafft! Die Sensation lag in der Luft. Die Entscheidung musste im Stechen fallen, dem aufregendsten Format, das ein Finale bieten kann. Die Teams schossen abwechselnd je 20sec, Pfeil für Pfeil, die Luft knisterte vor Spannung. Kadeltshofen startete mit einer 9, Niederau konterte mit einer perfekten 10 von Jan Stollberg. Dann der Schock: Kadeltshofen schoss eine 3, zum Entsetzen der Fans. Enrico Kabbe nutzte die Chance und legte mit einer weiteren 10 nach. Obwohl der letzte Pfeil von Kadeltshofen ebenfalls eine 10 war, hing alles am letzten Schuss. Uwe Lang war an der Reihe. Die gesamte Last des Wettkampfs lastete auf seinen Schultern. Der Pfeil flog… eine 7. Mit einem 27:22 im Stechen hatten sie das Unmögliche möglich gemacht und drehten das schon fast verlorene Finale.
Nach einem spannungsgeladenen Wettkampf, der bis zum letzten Pfeil fesselte, stand das Ergebnis fest: Der SV Niederau 1891 ist zum ersten Mal Deutscher Meister im Blankbogen-Team 2025. Ein Triumph, der die Begeisterung der Zuschauer und die grandiose Stimmung in Dresden widerspiegelt und die pure Dramatik beim Blankbogen eindrucksvoll unterstreicht und den Finaldurchgängen vor der Semperoper in nichts nachsteht.
Der SV Niederau 1891 ist Deutscher Meister!
Einzig der Wunsch nach einer besseren medialen Berichterstattung und einem Schießen auf dem offiziellen Finalfeld blieb unerfüllt.