Landrat Ralf Hänsel zu Besuch in der Gemeinde Niederau
Bild: Bürgermeister Thomas Claus und Landrat Ralf Hänsel an der Straße Baderberg im Ortsteil Gröbern
Bildquelle: Landratsamt Meißen
Hohe Lebensqualität durch zahlreiche Investitionen und bürgerschaftliches Engagement
Die ersten rund anderthalb Stunden des Besuchs in der Gemeinde Niederau verbrachten Landrat Ralf Hänsel und Bürgermeister Thomas Claus mit einem intensiven Austausch im Rathaus. Eines der Themen war der enorme Aufwuchs bei den Sozialausgaben des Landkreises Meißen im Zusammenhang mit der finanziellen Gesamtsituation der Städte und Gemeinden.
Auch die Fördermittelvergabe durch den Freistaat Sachsen kam zur Sprache. „Die seit 2023 pauschalierte Ausreichung der Finanzmittel im Straßenbau finde ich richtig, früher waren es Fördermittel mit viel Bürokratie“, so das Gemeindeoberhaupt. „Mein Wunsch wäre, dass mehr Mittel in dieser Form weitergegeben würden, ohne schwierige Anträge und Abrechnungsmodalitäten, entsprechend dem vielumworbenen „Bürokratieabbau“.“
Weiter berichtete Thomas Claus von der Einrichtung einer Kita für Niederauer Mädchen und Jungen in einem früheren Kita-Gebäude in der Nachbarstadt Meißen. Nicht alle Eltern waren von der Lösung überzeugt. Landrat Ralf Hänsel sah dabei aber vor allem die Vorteile der interkommunalen Zusammenarbeit: kein Gebäudeleerstand auf der einen Seite und keine hohen Investitionskosten auf der anderen Seite. „Für viele Eltern, die sowieso nach oder durch Meißen zur Arbeit fahren, ist die Lage der Kita sogar ausgesprochen günstig“, so der Landrat. Für die etwas größeren Schulkinder sind übrigens Sanierungen auf dem Grundschulgelände geplant, so sind Arbeiten am Sport- und Parkplatz auf lange Sicht vorgesehen.
Sowohl Landrat als auch Bürgermeister freuten sich über die positiven Entwicklungen in der Nahversorgung in der Gemeinde Niederau. So soll in einem Teil des ehemaligen Real-Marktes ein Rewe-Markt einziehen und im Ortsteil Ockrilla wird im kommenden Jahr ein Supermarkt gebaut.
Aber auch die diesjährige 750-Jahr-Feier ist beiden in positiver Erinnerung geblieben. „Ich selbst war an allen drei Tagen als Einwohner immer wieder auf dem Fest. Dieses hat von den Menschen gelebt: denen, die es wunderbar organisiert haben, und den freundlichen und offenen Festbesuchern“, so Landrat Ralf Hänsel.
Erster Anlaufpunkt der anschließenden Rundfahrt war der „Ring der Einheit“, eine frühere Arbeitersiedlung. Hier investiert die Gemeinde bereits im zweiten Bauabschnitt, verlegt Medien neu und erneuert die Straße mit Fußweg komplett für rund 2,4 Millionen Euro. „Das ehemalige Kurbad am Ring der Einheit 10 erfuhr in den letzten Jahrzehnten mehrere Umnutzungen, heute beherbergt es zwei Arztpraxen, eine Tagesmutter und hat zurzeit einen noch bestehenden Mietvertrag eines Friseursalons, welcher leider seine Geschäftstätigkeit zum Jahresanfang eingestellt hat“, informierte Thomas Claus. Für eine neue Nutzung des Salons laufen gerade sehr aktive Gespräche. Generationenübergreifend umgebaut wird auch der ehemalige Jugendclub, nämlich zur Tagespflege für Senioren. Hier nutzt die Gemeinde Fördermittel aus dem LEADER-Gebiet, Dresdner Heidebogen-Programm „Vitale Dorfkerne“ von knapp 500.000 Euro.
Ziel der Rundfahrt war auch die Baustelle auf der S177 im Ortsteil Gröbern, beziehungsweise vielmehr die von der Umleitung betroffene Straße Baderberg. „Die Anwohnerinnen und Anwohner wünschen sich statt der Einbahnstraßenregelung eine Ampel. Denn die Umleitungsführung ist sehr großräumig mit entsprechend weiten Wegen“, erläuterte Thomas Claus. Er richtete den Wunsch einer Prüfung an Landrat Ralf Hänsel, der seinerseits zusagte, dies noch einmal in das Fachamt zu geben. „Gut finde ich, dass der Bürgermeister hier dranbleibt und sich kümmert“, so der Landrat. Stolz zeigte sich das Gemeindeoberhaupt über die Neuansiedlungen im Gewerbegebiet Gröbern.
Pläne gibt es in der Gemeinde auch für einen Bolzplatz in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrgerätehaus in Niederau. Dabei sollen die Bürgerinnen und Bürger bei der Errichtung ins Boot geholt werden. „Diesen Ansatz finde ich gut. Denn oft zeigt sich, dass auf Dinge, die die Menschen vor Ort selbst geschaffen haben, auch mehr Acht gegeben wird“, so Landrat Ralf Hänsel.