Landrat und Bürgermeister – Große Rundtour durch die Gemeinde Niederau

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war Landrat Ralf Hänsel ebenfalls mit Bürgermeister Thomas Claus in beider Heimatgemeinde Niederau unterwegs. „Auch dieses Jahr haben wir uns beim Gespräch im Rathaus zwischen Schreibtisch und Kreissäge – das Gemeindeoberhaupt saniert das eigene Büro am Wochenende selbst – zu allgemeinen Finanzfragen von Landkreis und Gemeinde ausgetauscht“, informierte Landrat Ralf Hänsel. Beim sogenannten „Booster des Bundes“ ist für alle noch offen, welche Mittel die Kommunen auf welchen Wegen erreichen. „Schön wäre es, wenn das Geld direkt an die Kommunen ginge – zur freien Verfügung und ohne viel Bürokratie und Bindungen an bestimmte Programme“, brachte Thomas Claus seine Hoffnungen zum Ausdruck.

Erster Besuchspunkt der Rundtour durch die Gemeinde mit sieben Ortsteilen war die neugebaute Tagespflege in Niederau. „Diese habe ich im vergangenen Jahr im Rohbau besichtigt. Es ist schön zu sehen, wie hell und modern die Räume geworden sind. Die Nähe zum Spielplatz und die große Terrasse wirken sicher belebend“, lobte Landrat Ralf Hänsel. Die 16 Plätze auf 250 m² können ab November belegt werden.

Auch der Ring der Einheit stand bereits beim Besuch 2024 auf dem Programm. Nun befindet sich das Vorhaben in der Schlussphase der Sanierung und soll Mitte Dezember fertiggestellt sein. 2,2 Millionen Euro investiert die Gemeinde. Thomas Claus bedauert, dass im Gebäude „Ring der Einheit 10“ noch keine Nachfolge für die Zahnarztpraxis gefunden werden konnte. „Aber das ehemalige Badehaus der Siedlung ist mit einer Kosmetikpraxis wiederbelebt“, so das Gemeindeoberhaupt.

Bei einer Tour durch die Gemeinde darf ein Stopp am Wasserschloss Oberau nicht fehlen, ein Herzensprojekt – nicht nur des Bürgermeisters. „Der Schlossgraben ist gerade trocken, hier wird durch den Niederauer Bauhof eine Saugstelle für die Feuerwehr eingerichtet. Zu Weihnachten soll ein Glockenspiel im Turm erklingen“, erläuterte Thomas Claus. Offen ist noch die zukünftige Nutzung der sogenannten Langscheune, aber mit den zugesagten 410.000 Euro Landesdenkmalmitteln soll zunächst der erste Teil gesichert werden.

Für die Zukunft der Gemeinde ist die Entwicklung von Gewerbestandorten entscheidend. Bürgermeister Thomas Claus: „Ich mache mir Gedanken, welche Potenziale wir hier haben. Auch im Zusammenhang mit der Entwicklung im Dresdner Norden.“ Im gewerblichen Bereich denkt er dabei an Flächen zwischen Buschhaus und Großdobritz. Für die Wohnentwicklung gehen seine Gedanken in Richtung der Gemeindegrenze zu Weinböhla.

Auch das Thema Windkraft kam zur Sprache. „Wir haben uns über den weiteren Ausbau im Landkreis Meißen ausgetauscht und über die bessere Zielgröße – Energieausbauziele versus Flächenausbauziele“ erläuterte Landrat Ralf Hänsel.

An zwei Stellen in der Gemeinde möchte Bürgermeister Thomas Claus noch die Nahversorgung verbessern. Die Verträge mit dem Investor für das ehemalige Real in Niederau sind unterzeichnet. Im Ortsteil Ockrilla sollte bereits in diesem Sommer mit dem Bau eines Marktes gestartet werden. Bei der Klärung noch offener Fragen mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) versucht Landrat Ralf Hänsel zu helfen. Im kommenden Jahr könnte es dann mit dem Errichtung losgehen. „Ebenfalls im Ortsteil Ockrilla sind die Schäden an den Gehwegen nach dem Breitbandausbau ein Thema, das die Bürgerinnen und Bürger beschäftigt. Nach der Insolvenz einer beauftragten Firma sind wir hier an der Klärung dran“, versicherte Thomas Claus.

Eine Idee zur Weiterentwicklung der Gemeinde als Schulstandort verfolgt das Gemeindeoberhaupt gemeinsam mit der Schule – die Oberschule+. „Ich würde Niederau gern zum Oberschulstandort machen. Dafür müsste die Grundschule ausgebaut werden – umfangreiche Investitionen in Sportplatz, Speiseraum, Klassenzimmer wären notwendig. Bei einer ersten Vorstellung des Konzepts im Gemeinderat zeigten sich alle offen dafür“, erklärte Thomas Claus.

Anja Schmiedgen-Pietsch

Bildquelle: Bürgermeister Thomas Claus und Landrat Ralf Hänsel auf dem Ring der Einheit
Foto: Landratsamt Meißen