Verabschiedung von Schulleiter Dieter Adam

Dieter Adam – Schulleiter der Grundschule Niederau, geht zum 01.08.2023 in seinen wohlverdienten Ruhestand

 

Seine Amtszeit endet nach genau 31 Jahren aktiven Dienst in Niederau.

Dieter Adam machte sein Hobby zum Beruf, bereits mit 14 Jahren erlangte er die Trainerlizenz als Handballtrainer. Die hieraus erwachsenen Tätigkeitsfelder, forderten und förderten ihn so intensiv, dass er folgende Aussage treffen kann: „wahrscheinlich habe ich mich damals nicht ganz schlecht angestellt und wurde von meinem damaligen Lehrer, der auch mein Sportlehrer war, gefragt, ob ich nicht Lehrer werden und unter anderen auch Sport unterrichten möchte“. Es folgte seine Bewerbung zum Studium am Institut für Lehrerbildung in Großenhain. Ein vierjähriges Studium begann am 01.09.1975.

Seinen ersten Arbeitsvertrag unterschrieb er in der POS-Mückenhain (damaliger Kreis Niesky).

D. Adam erwarb seinen Hochschulabschluss in der PH Zwickau, während er in seiner neuen Wirkungsstätte, im Institut für Lehrerbildung in Nossen unterrichtete. Weiterhin arbeitete er in der POS Burkhardswalde, wobei er hier bereits als stellvertretender Schulleiter tätig war. D. Adam begann 01.08.1992 seine Tätigkeit als Schulleiter in Niederau.

Herr Adam, auf welche Herausforderung können Sie zurückblicken?

Als Schulleiter hat man, was viele nicht registrieren, nicht nur die Hauptverantwortung für die Kinder und das Kollegium. Im Laufe meiner Dienstzeit, haben wir als Kollegium verschieden Projekte ins Leben gerufen, die mittlerweile zur Tradition geworden sind. Klar gab es dann auch noch verschiedene Projekte, wo ich zunächst als Schulleiter gefragt war. Ich denke da nur an die unzähligen Bauberatungen, als es um den Umbau des Schulgebäudes ging, als 2006 die Mittelschule geschlossen und nun für die Grundschule hergerichtet wurde. Gleiches war bei der Umsetzung des Digitalpaktes 2021. Auch die Aufnahme von Migrationskindern 2015 war keine leichte Aufgabe.

Welches war ihr schlimmstes Erlebnis?

Da brauche ich eigentlich gar nicht so weit zurückdenken. Das war eindeutig der Zeitraum der Corona-Pandemie. Da bekam man oft am Samstag die Information, was ab kommenden Montag beim Schulbetrieb zu beachten ist. Die Informationen mussten erst einmal verständlich „übersetzt“, an die Klassenleiter weitergereicht und anschließend den Eltern übermittelt werden.

Ich will es ja nicht als „Schlimmstes Erlebnis“ deklarieren, enttäuscht bin ich aber trotzdem. Als 2007 die ehemalige Mittelschule saniert und auch der Pausenhof umgestaltet wurde, erhielt ich die Mitteilung, dass zeitnah auch unser Schulsportplatz eine Erneuerung als Nachfolgeprojekt in Planung wäre. Ich wurde dann gebeten, meine Vorstellungen in Wort und als Zeichnung vorzulegen. Diesem Wunsch habe ich entsprochen. 2020, nach mehreren Anfragen meinerseits, wurde das Thema wieder aktuell. Also wieder Vorschläge unterbreitet und es fanden sogar Beratungen mit einem Architektenbüro statt. Die Entwürfe wurden vorgelegt, erste Planungen mit ortsansässigen Firmen vorgenommen – am Ende hat sich bis heute nichts getan.

Und Ihr Schönstes Erlebnis?

Man könnte denken, dass mein schönstes Erlebnis mit der Realisierung irgendwelcher Projekte zu tun hat. Klar freut man sich, wenn etwas fertiggestellt wurde, was viel Kraft und Zeit beanspruchte.

Ich freue mich aber noch mehr über die „kleinen Gesten“. Wenn z.B. ehemalige Schülerinnen oder Schüler, die die Grundschule schon lange verlassen haben, man sich zufällig begegnet, und diese mit einem freundlichen „Hallo“ grüßen.

Vor einiger Zeit erhielt ich eine Mail von Eltern eines ehemaligen Schülers. Sie teilten mit, dass ihr Kind das Abitur mit 1,5 bestanden hat. Ausdrücklich bedankten die Eltern sich für die an unserer Grundschule geschaffenen Grundlagen. Das motiviert!

Welchen persönlichen Wunsch haben Sie für die Zukunft der GS Niederau?

Mir ist klar, dass es perspektivisch Veränderungen geben wird. Das bringt es mit sich, wenn der Staffelstab an Jüngere übergeben wird – und es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre.

Gleichzeitig wünsche ich mir natürlich, dass gewisse Traditionen beibehalten werden – ansonsten hätte ich wohl über 30 Jahre alles falsch gemacht.

Welche Wertigkeit hat der Handball für Sie?

Es wurde bereits eingangs erwähnt, dass der Handballsport nicht ganz unschuldig an meiner Berufswahl war.

Sicherlich gibt es noch andere Sportarten, die in ähnlichem Umfang konditionelle Fähigkeiten und koordinative Fertigkeiten entwickeln. Dazu kommen noch mannschaftsdienliche Aspekte wie Teamgeist, Einordnen, Unterordnen oder Verantwortung übernehmen. Ich habe als Student mich auch in anderen Sportarten versucht. Ich bin aber immer dem Handball treu geblieben.

Letztlich übe ich auf verschiedenen Ebenen in dieser Sportart auch noch Ehrenämter aus.

All das, ob nun als Trainer im Verein oder als Funktionär auf verschiedenen Ebenen erfordert natürlich viel Kraft, Zeit und eine Familie, die das erduldet. Deshalb sei mir an dieser Stelle ein herzlicher Dank an meine Familie gestattet.

Als ich meine Funktion als Schulleiter an der Grundschule Niederau aufnahm, war ich bereits mehrere Jahre als Spieler bzw. Spielertrainer der 1. Männer dabei. Daher kannte ich die Tradition, dass Sportlehrer der Schule, anfangs Johannes Böhme, später Rudi Müller die Trainer der Kindermannschaften in den unteren Altersklassen waren. Rudi Müller gab sein Amt 1994 auf und ich wurde vom Verein gefragt, ob ich nicht dieses Amt übernehmen könnte.

Naja, das Ergebnis ist bekannt. Seit 1994 bin ich Trainer des SV Niederau in den Altersklassen im Grundschulbereich.

Dabei möchte ich ausdrücklich hervorheben, dass Handball meine Freizeit geprägt hat. Im Vordergrund stand immer mein Beruf als Lehrer und die Aufgabenerfüllung als Schulleiter.

Welche Vorhaben bestehen für Ihr Pensionärs-Leben?

Eigentlich hasse ich diese Frage! Diese habe ich in den letzten Wochen und Monaten mindestens schon 200-mal gehört. Nur so viel: Ich habe Haus, Grundstück und noch einen separaten Garten. Dort warten verschiedene Projekte und Ideen auf ihre Umsetzung. Gleichfalls wartet meine Dekupiersäge, dass sie wieder einmal ihrer Bestimmung entsprechen kann.

Letztendlich versuche ich natürlich, abhängig vom Gesundheitszustand, dem Verein weiterhin als Trainer zur Verfügung zu stehen.

Abschließend sei mir noch ein ganz großes Dankeschön an mein Kollegium, dem Hort und den technischen Kräften für die angenehme und kollegiale Zusammenarbeit gestattet. Ich wünsche allen viel Kraft und Optimismus bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben.

Bedanken möchte ich mich auch bei der Gemeindeverwaltung Niederau für die angenehme Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren.

Ihr Dieter Adam

Lieber Herr Adam, ich bedanke mich im Namen der Gemeindeverwaltung, des Gemeinderates, der Schüler, Eltern und des Kollegiums, für Ihre herausragend geleistete Arbeit mit und für unsere Kinder. Durch Ihre umsichtige und vorausschauende Arbeitsweise haben Sie einen maßgeblichen Anteil an der tollen Entwicklung unserer Kinder geleistet!

Herzlichen Dank,

Ihr Thomas Claus