Was passiert eigentlich im Hort?

Überall gibt es gerade starke Einschränkungen. Wie sieht das eigentlich im Hort aus?

Schon seit einigen Wochen ist es im Hort Niederau sehr ruhig geworden. Keine Bastelgeräusche erklingen, keine Legosteine klicken, keine Geschichten werden erzählt und auch kein Kinderlachen erfüllt das Hortgebäude. Nur wenige Kinder sind derzeit im Hort zu finden. Auch wir sind keine Ausnahme in der Zeit der Covid-19 Pandemie.

Und was macht man als pädagogisches Personal, wenn keine Kinder zum Betreuen da sind?

Zuerst einmal ist es ohne Kinder schon ziemlich langweilig. Doch nachdem wir uns ein bisschen umgesehen haben, fielen uns so einige Aufgaben auf. Erst einmal wurde gründlich Staub geputzt. Gerade in den Schubladen hatte sich so einiges angesammelt.

Wurde nur Staub geputzt?

Nein, als wir gerade beim Aufräumen waren, konnten wir viele Sachen neu strukturieren. Besonders der Bastelraum brauchte unsere Aufmerksamkeit. Hier wurden alle Schubladen und Materialien sortiert, beschriftet und eine Liste mit fehlenden Dingen erstellt.

Auch die alte Küche unter dem Speiseraum wurde gründlich geputzt. Was zuvor noch dreckig und an einigen Stellen klebrig war, glänzt jetzt wieder und kann zukünftig auch wieder benutzt werden.

Im Leseraum haben wir alle Bücher aus dem Regal genommen. Wir haben kaputte und einige alte Bücher aussortiert. Die verbliebenen Bücher wurden dann verschiedenen Kategorien zugeordnet und farblich markiert. Wir haben auch schon einige Ideen gesammelt, welche neuen Bücher für die Kinder unseres Hortes interessant sein könnten.

Aber irgendwann sind doch alle Räume fertig.

Genau, deswegen haben wir auch inhaltlich gearbeitet. Wir haben uns intensiv mit unserem Kinderschutzkonzept beschäftigt. Wir haben uns zudem wieder die Frage gestellt, ob unser Konzept sich noch am Bildungsplan und an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Hier haben wir zusammen mit Herrn Reichel eine Idee für eine technische Modernisierung im Bastelraum erarbeitet, die wir gern umsetzen möchten. Nähere Informationen dazu sind aber noch geheim.

Da wir uns gerade in einer Pandemie befinden, haben wir natürlich auch Hygieneregeln für unsere Einrichtung erstellt. Zudem müssen wir uns gerade nahezu jede Woche mit neuen Bedingungen für die Notfallbetreuung befassen. Dadurch ändert sich der Betreuungsbedarf und somit der Dienstplan nahezu täglich.

Doch was tun Sie, wenn alles sortiert, geplant und geputzt ist?

Das war dann der Moment, an dem wir kreativ wurden. Die langweiligen Wände im Hortgebäude haben uns schon lange gestört. Da war es dann naheliegend, diese neu zu gestalten.

Alles begann im Bauraum. Da sich in diesem ja bekanntlich Lego und Steckspiele befinden, malten wir einen Legohelden nach dem nächsten an die Wand. Doch auch zwei Bösewichte fanden ihren Platz. Für die Mädchen malten wir eine Figur von Lego-Friends. Wir stellten fest, dass es ziemlich viel Zeit braucht, um ein Wandbild ordentlich zu gestalten und sauber zu malen.

Also sind im Bauraum des Hortes jetzt selbstgemalte Wandbilder?

Ja, doch beim Bauraum blieb es nicht. Auch der Rollen- und der Gesellschaftsspieleraum bekamen neue zum Thema passende, optische Highlights.

Und wir gingen sogar noch weiter. Wir als Hort sind sehr stolz auf unser Logo. Dieses kam jedoch bis jetzt kaum zur Geltung. Das haben wir in den vergangenen Wochen geändert. Die großen Wände im Treppenflur wurden erst weiß gestrichen und dann neugestaltet. Zuerst begannen wir im Erdgeschoss. Hier ist jetzt unser Logo zu sehen, was uns sehr freut. Im ersten Stock arbeiten wir gerade liebevoll an einem abenteuerlichen Piratenbild. Und was für die zweite Etage geplant ist, bleibt vorerst noch unser kleines Geheimnis. Man darf aber gespannt sein.

Aktuell haben wir noch einige Ideen, die wir zukünftig gern umsetzten möchten. Doch die Notfallbetreuung und die Betreuung der Kinder der vierten Klassen hat Vorrang. Wir freuen uns über jedes Kind, das da ist. Und sollten unsere Wandbilder den Hortkindern gefallen, finden wir bestimmt einen Weg, die verbleibenden Räumen noch zu gestalten.

Der Hort bleibt also optimistisch?

Wir versuchen, die aktuellen Bedingungen möglichst positiv zu sehen und für die Rückkehr aller Kinder optische Überraschungsmomente zu schaffen und durch die konzeptionelle Arbeit den Hortalltag zu optimieren.

Wir freuen uns auf den Tag, an dem von der Regierung beschlossen wird, dass unsere Hortkinder wieder in den Hort kommen können.